La Fleur de Boüard

nach den vielen Eindrücken auf der rechten Seite der Girond geht meine Reise weiter nach Saint Emilion, wo mich auf La Fleur de Bouard, Coralie und Hubert de Boüard de Laforest, himself, erwartete. Im Hinterland vom Pomerol liegt die Appellation Lalande de Pomerol. Hier hat sich der Angélus-Patron Hubert de Boüard de Laforest ein weiteres, 17 Hektaren grosses Weingut aufgebaut, das  Topweine mit grosser Aromafülle erzeugt.


Als erstes erwartet uns dort eine Weinprobe der besonderen Art. Le Plus 2009, 2010, 2011 und La Fleur de Boüard 2010, 2011.
Le Plus 2009 100% Merlot: Extrem dunkles Purpur mit violetten Reflexen. Wuchtiges Bouquet, Cassisnoten und süsses Pflaumenkompott, darunter Lakritze, Tabak, Korinthen und Rauch. Am Gaumen fleischig , viel Körper, umfassende Adstringenz, Amarenakirschen im langanhaltenden Finale. Lalande-de-Pomerol-Droge! ein langes Lagerpotenzial ist gewiss. Die 2010er und 2011er weissen in etwa dieselben Strukturen auf, jedoch stehen Tannin und der Gerbstoff noch sehr im Vordergrund. 

La Fleur de Boüard Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon: die Farbe strahlt opulent in violett mit blauen Reflexen. Die Aromen nach Blaubeermarmelade, Graphit, geschmolzene Schokolade und feine Holzwürze zeigen sich intensiv und voller Power. Der Körper strotzt vor Kraft auch hier ist eine Trinkbarkeit in den nächsten 10-15 Jahren gegeben.
Franzosen mit Charme, Charakter und Trinkgenuss zu fairen Preisen.

Auf meiner Reise Besuchte ich noch die Chateaux Troplong Mondot, Petrus, Cheval Blanc und durfte Neuheiten von Beausejour und Clos la Madeleine degustieren. Wahnsinnige (W-)Eindrücke aus dem Land der flüssigen, roten Schätze.

Die Stadt Bordeaux bietet eine Reihe von Bars und Restaurants. Keine Frage, Bordeaux boomt. Die alten Hafendocks am Flussufer der Garonne wurden vor einigen Jahren saniert und strahlen in ansehnlicher Frische. Auf der breiten Promenade wird gejoggt, Fahrrad gefahren, geskatet – oder einfach entlang spaziert. Bis in die Innenstadt zieht sich der Weg vorbei an Stadtvierteln, die, einst heruntergekommen, nun aufwendig und umweltbewusst restauriert wurden. Die Weinberge der berühmten Anbaugebiete reichen bis an die Stadtgrenzen heran. Bordeaux, die Weinstadt und UNESCO Weltkulturerbe-Stadt, lockt mit ihrem südländischen Flair und ihren historischen Sehenswürdigkeiten Jahr für Jahr zahlreiche Urlauber an.

Die kleine verschlafene Winzerstadt Saint Emilion liegt am oberen Ende eines steiler werdenden Talkessels über den Niederungen des Unterlaufs der Dordogne, hier findet man Ruhe in kleinen Restaurants die regionale Speisen auftischen. Ein frischer Apero in einen der Bar’s läd zum verweilen ein. Der kleine Ort hat auch einiges zu bieten und wird oftmals als die schönste Ortschaft Frankreichs bezeichnet. Dass dies etwas heißt hat auch die UNESCO erkannt und den gesamten Ort samt Weinbau 1999 unter ihren Schutz gestellt (Weltkulturerbe). Berühmt sind auch die in die Kalkfelsen getriebenen Tunnelsysteme und Schächte, die die gesamte Region über viele Kilometer unterirdisch verbinden. Höhepunkt dieser einmaligen Sehenswürdigkeit ist die Felsenkirche mit einem komplett in den Felsen geschlagenen Kirchenschiff, einem Kirchendach, das als Dorfterrasse dient und aus dem der Kirchturm hoch aufragt. Für Weinliebhaber natürlich besonders wichtig: der ganze Ort scheint förmlich nur aus Weinbaubetrieben, Vinotheken zu bestehen. Alle diese kulinarischen Angebote sind auf höchsten Niveau.

 

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