Oft kommen Kunden auf mich zu und fragen wie sie ihre Schätze am besten lagern sollen.
Ich möchte Euch heute eine kleine Hilfe geben wie man dieses mit mehr oder weniger Aufwand gut in den Griff bekommt.
Als Erstes sollte man sich einmal die Frage stellen, mag ich die Weine überhaupt gereift oder gefallen mir Weine die von der Primäraromatik geprägt sind, viel besser. Nichts ist unerfreulicher als wenn man einen Wein kennt, meint ihn lagern zu müssen und diesen dann nach mehreren Jahren öffnet und man stellt fest, dass einem der gute Tropfen gar nicht mehr mundet.
Welche Weine sind überhaupt für die Lagerung geeignet?
Das Lagerpotenzial von Weinen hängt von verschiedenen Faktoren ab: Gerbstoff, Rebsorte, Ertragsbegrenzungen, guter Jahrgang und Herstellungsart. Während der Flaschenlagerung geschehen Veränderungen wie zum Beispiel, Tannine, Frucht und Fruchtaromatik verbinden sich und der Wein wird dadurch weicher. Beispiele dafür sind grosse Chateaux aus Bordeaux, Grand Cru aus Burgund, Hermitage von der Rhone, Madirand und Cahors, italienische DOCG, spanische Gran Reserva oder portugiesische Barca Velha. Weissweine werden meist nicht so lange gelagert, was aber nicht heissen soll, dass diese kein Potential dazu haben. Die Voraussetzung dafür ist ein bestimmter Grad an Säure und/oder Süsse. Beispiele dafür sind Auslesen von der Mosel oder grosse Burgunderlagen. Bei Schaumwein kommt eigentlich nur Champagner in den Genuss der Lagerung, die dadurch an Qualität gewinnen. Nicht vergessen darf man die herrlichen Vintage Ports, Madeira und Sherrys welche nach einer Lagerung erst so richtig geschmacklich in Fahrt kommen.
Was passiert in der Flasche?
Wenn ein Wein das Fass verlässt und in eine Flasche gefüllt wird, muss er sorgfältig gepflegt werden. Damit zum Schluss das gewünschte Ergebnis erlangt wird, braucht es konstante Temperatur, die richtige Luftfeuchtigkeit, viel Ruhe und Zeit. Man spricht von drei Aroma-Phasen die ein Wein durchläuft. In der Jugend nennt man diese Primäraromatik, welche von der Traube selber kommen und meist fruchtig und frisch sind. Die Sekondäraromatik rührt von der Ausbauart her. Ein deutlicher Fasscharakter und reichlich Gerbstoff herrschen vor. In den Übergangsjahren kann sich ein Wein für mehrere Jahre komplett verschliessen und er wirkt nur noch rau und unangenehm. Hier gilt es geduldig zu sein und das kommende Aromenfeuerwerk abzuwarten. Mit der Tertiäraromatik welche nach ca. 15-20 Jahren eintritt, erreicht der Wein seine vollendete Reife. Wie lange diese Phase dann anhält bis er den Peac erreicht hat und zu Essig wird, hängt einerseits vom Wein ab, andererseits von den Lagerverhältnissen. Um dies also herauszufinden ist es wichtig sich nicht nur ein oder zwei Flaschen auf die Seite zu legen sondern mehrere, so kann man im Abstand von ein bis zwei Jahren immer den aktuellen Geschmacksstand verfolgen.
Was ist geeignet für mich?
In erster Linie gibt es nur ein paar Grundregeln zu beachten ob der Keller für 10 oder 100 Flachen Platz haben soll, ist nicht wirklich relevant.
1. Die Temperatur: diese sollte möglichst konstant bleiben. Je höher die Temperatur umso schneller geht die Reifung voran. Die ideale Lagertemperatur liegt bei 10-14 °C.
2. Die Luftfeuchtigkeit: zwischen 75 und 85 Prozent ist diese perfekt, ist sie zu niedrig, besteht die Gefahr das die Korken austrocknen, ist sie aber zu hoch können Korken und Etiketten anfangen zu schimmeln. Die horizontale Lage dient dazu, dass die Korken auch von der Innenseite befeuchtet werden. Für Eure Alltagsweine ist dies nicht zwingend man kann diese durchaus im stehen lagen, was auch Platz spart.
3. Das Licht: Weine sind lichtempfindlich, vor allem gegen ultraviolette Strahlen. Der Keller muss daher auf jeden Fall dunkel sein. Ist dies nicht möglich, sollte man die Flaschen besser in der Schachtel lassen.
4. Stabilität und Fremdgerüche: Ein lagernder Wein sollte in seinem Reifeprozess so wenig wie möglich gestört werden. Ein dadurch entstehenden Schaden kann man nicht nachweisen, trotzdem sollten die Weine keiner grossen Vibration ausgesetzt sein. Wichtig ist, dass der Lagerraum geruchsneutral und gut durchlüftet ist. Die Fremdgerüche von Gemüse, Gummireifen etc. dringen rasch in die Flasche ein und verändern den Geschmack.
5. Den Überblick behalten: Zu guter Letzt beim Einkauf solltet Ihr darauf achten, nicht wahr los Weine zu horten welche Euch vom Weinhändler empfohlen werden, diese dann in den Keller stellt und nach einigen Woche in Vergessenheit geraten lassen weil es keine Ordnung gibt. Hier hilft das Führen eines Kellerbuches und die Beschriftung der Regale oder das Ordnen nach Regionen und Länder .
Es gibt Weingestelle in den verschiedensten Formen und Ausführungen. Für welches Ihr Euch entscheidet kommt auf den vorhandene und den erforderliche Platz, sowie das Budget an.
Eine tolle Beratung und perfekten Service erwartet Euch bei der Firma Klimawatt in Kilchberg , ein Partner der kompetent zu Seite steht!
Tipp: Selber basteln und zusammenschrauben macht auch viel Spass und es braucht nicht viel dazu.
Also wünsche ich Euch nun viel Freude beim sortieren, planen und gestalten der neuen Schatzkammer.
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